Hornhaut-Quervernetzung

Mit der Hornhaut-Quervernetzung (Corneal Crosslinking) (C3-R®), was ein neues Behandlungsverfahren darstellt, ist es beabsichtigt, das Fortschreiten des Keratokonus aufzuhalten. Kontaktlinsen können zwar bei Keratokonus die Sicht verbessern aber das Fortschreiten der Krankheit nicht aufhalten. Es kommt manchmal sogar vor, dass die Kontaktlinsen Mikroverletzungen verursachen und somit dem Fortschreiten des Keratokonus unmittelbar beitragen. Bei diesem Verfahren, das nicht chirurgisch ist, werden Ultraviolettes Licht (UVA,  365nm) und Riboflavin, (Vitamin B2) benutzt. Dieses Verfahren erhöht die Kolagenquerverbindungen, die die natürlichen Verbindungen der Kornea darstellen. In Verbindung mit der UV Strahlung wird Apoptose (programmierter Zelltod) angeregt und an Stelle der toten Zellen treten gesunde Zellen ein. Grob erklärt, durch die Beseitigung von kranken Zellen wird die Möglichkeit geschaffen, dass sich gesündere Zellen bilden können.
        


Je konzentrierter die Verbindungen werden, umso geringer wird das Deformationsrisiko der Kornea. Es ist Experimentell erwiesen, dass aktives Riboflavin die Querverbindungen vermehrt und somit die Kornea verstärkt und die entsprechenden klinischen Ergebnisse sind in bedeutenden Zeitschriften veröffentlich worden. Bei diesem Verfahren wird zunächst das Epithel der Kornea teilweise abgetragen, um den Durchgang des Riboflavin und somit die Wirkung innerhalb der Kornea zu erhöhen. Anschließend werden 20 - 30 Minuten lang alle drei Minuten Riboflavintropfen auf die Kornea getröpfelt. Nach der Beobachtung, dass das Riboflavin zur Kornea gelangt ist, wird die Kornea 30 Minuten lang mit UVA Strahlung behandelt. Die Prozedur wird durch den Einsatz von weichen Linsen beendet. Im Anschluss an die Schließung des Epithels, ca. 2-3 Tage nach der Behandlung wird die weiche Linse wieder vom Auge abgenommen.

Nach der Hornhaut-Quervernetzung können die Patienten ihre harten Linsen weiter benutzen oder neu damit anfangen. Es ist möglich die Hornhaut-Quervernetzung vor, nach oder in Kombination mit der Implantation von intrakornealen Ringsegmenten INTACS, durchzuführen. Kontaktlinsen oder INTACS sind keine Alternativen zur Hornhaut-Quervernetzung. Wenn beide Behandlungen auch in der Lage sind das Sehen zu verbessern, können sie das Fortschreiten des Keratokonus nicht aufhalten. Die einzige Behandlungsmethode das Fortschreiten des Keratokonus zu stoppen, ist Crosslinking (Hornhaut-Quervernetzung). Bei sehr fortgeschrittenem Keratokonus  (K max. > 64 D, Korneastärke < 390µ) kann zwar diese Behandlung auch nicht mehr viel helfen (ist sowieso sehr fortgeschritten) aber bei jungen Patienten mit mittlerem Keratokonus ist die Anwendung dieses Verfahrens sehr wichtig.

Komplikationen in Abhängigkeit von Hornhaut - Quervernetzung, die in Laborbedingungen durchgeführt wird, sind selten. Es sind keine Linsen- oder Retinaverletzungen in Verbindung mit den UVA Strahlen, die bei der Hornhaut - Quervernetzung eingesetzt werden, gemeldet worden.

Die Behandlung als Hornhaut-Quervernetzung kann zusammen mit den intrakornealen Ringsegmenten durchgeführt werden. Während des einen Eingriffs kann sowohl INTACS eingesetzt  als auch Hornhaut-Quervernetzung durchgeführt werden.